Achillessehnenentzündung
Was ist eine
Achillessehnenentzündung?
Eine Achillessehnenentzündung wird in der Medizin auch Achillessehnentendinitis genannt. Sie beschreibt eine schmerzhafte Veränderung der Sehne, die von der Unterschenkelmuskulatur bis zur Fußwurzel verläuft. Die Achillessehne dient dazu den Fuß nach unten zu drücken und die Ferse beim Gehen und beim Laufen vom Boden abzuheben. Wenn die Sehne sich verkürzt, wird die Ferse angehoben. Das passiert immer am Ende eines Schrittes, bevor der Fuß nach vorne schwingt, um den nächsten Schritt zu machen. Wird die Ferse zu Beginn des neuen Schrittes wieder auf den Boden aufgesetzt, verlängert sich dadurch auch wieder die Achillessehne.
Kommt es zu einer Entzündung der Achillessehne, verkürzt die Sehne und verhärtet sich. Sie hat eine geringere Elastizität und kann sich nicht so stark ausdehnen wie im gesunden Zustand. Wenn ein Patient während einer Achillessehnenentzündung seine Ferse aufsetzt, ist das für ihn sehr schmerzhaft und unangenehm.
Wie kommt es zu einer Achillessehnenentzündung?
Eine Achillessehnenentzündung ist die Folge einer Überlastung der Achillessehne. Das passiert häufig bei Menschen, die sehr viel zu Fuß unterwegs sind und in einem höheren Tempo gehen oder laufen. Auch durch Laufsportarten wie Joggen, Walking oder ein Marathon-Training kann eine Achillessehnen-Tendinitis entstehen. Bei Frauen kann die Erkrankung auch durch das Tragen von hochhackigen Schuhen ausgelöst werden.
Die Achillessehne kann man sich wie einen dicken Kabelstrang vorstellen, der über eine Schiene bewegt wird. Wird die Unterschenkelmuskulatur angespannt, wird dieser Kabelstrang nach oben in Richtung der Körpermitte gezogen. Entspannt sich der Muskel wieder, zieht die Fußwurzel den Kabelstrang wieder nach unten zum Fuß. Wenn der Kabelstrang nicht entsprechend geschmiert wird, entsteht Reibung und die einzelnen Kabel nutzen sich ab, bis sie reißen.
Die Belastung der Achillessehne
Unterschied zwischen einer
Achillessehnenentzündung
und einer Achillodynie
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Peritendinitis: Eine Entzündung der Sehnenscheide der Achillessehne
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Achillessehnen-Tendinose: Eine chronische Veränderung der Achillessehne
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Peritendinitis mit Achillessehnen-Tendinose: Entzündung der Sehnenscheide und chronische Verkürzung der Sehne
Auch wenn eine Achillodynie die gleichen Beschwerden erzeugt wie eine Achillessehnenentzündung, sind es zwei unterschiedliche Krankheitsbilder. Allerdings kann eine anhaltende Achillessehnen-Tendinitis zu einer Achillodynie werden, wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum vorhanden sind und nicht behandelt werden.
Wie macht sich eine Entzündung der
Achillessehne bemerkbar?
Eine Achillessehnenentzündung ist sehr schmerzhaft für die Betroffenen. Sie verspüren starke Schmerzen, die von der hinteren Ferse nach oben ziehen. Gerade morgens nach dem Aufstehen ist der Schmerz sehr groß. Das hängt damit zusammen, dass die Sehne während des Schlafes entspannt ist.
Macht eine Person nach dem Aufstehen die ersten Schritte, wird die Achillessehne wieder angespannt und belastet. Man spricht dann von einem typischen “Anlaufschmerz”. Mit weiteren Schritten werden die Schmerzen aber weniger, weil sich die Achillessehne leicht dehnt. Setzt sich ein Betroffener dann allerdings wieder eine Weile hin und belastet seine Füße danach wieder, treten die Schmerzen erneut stark auf.
Sportler kennen dieses Phänomen auch. Zu Beginn des Trainings sind die Schmerzen der Achillessehne noch sehr groß. Nachdem sie ein paar Meter gelaufen sind, ist die Sehne allerdings gedehnt und der Schmerz nimmt etwas ab. Machen sie eine Pause und laufen danach weiter, haben sie anfangs auch wieder starke Schmerzen.
Wie lässt sich eine Achillessehnenentzündung diagnostizieren?
Wie lässt sich eine Achillessehnenentzündung behandeln?
Um die Entzündung der Achillessehne zu behandeln, haben wir im Orthozentrum Bergstrasse unterschiedliche Möglichkeiten. Dazu gehören unter anderem:
- Medikamentöse Behandlung
- Ruhigstellung bzw. Schienen des Unterschenkels
- Akupunktur
- Stoßwellentherapie
- ACP Behandlung
- Behandlung mit Hyaluronsäure
- Infiltrationen
Im Orthozentrum Bergstrasse arbeiten wir, wie oben bereits erwähnt, nach einem strukturierten Konzept. Häufig wird dabei die Akupunktur früh eingesetzt, um den erhöhten Muskeltonus der Wadenmuskulatur zu senken.
Eine klassische Behandlungsmöglichkeit ist die Stoßwellentherapie . Dabei setzt der Orthopäde eine Schallsonde auf die entzündeten Bereiche. Die Sonde erzeugt Druckwellen, die die Gewebeschichten durchdringen. Auf diese Weise setzt die Stosswellenbehandlung kleine Mikroverletzungen im geschädigten Sehnengewebe. Dadurch erkennt der Körper, dass eine Reparatur erforderlich ist und beginnt mit der Heilung. Zusätzlich regt sie die Durchblutung an.
Eine Stoßwellentherapie dauert zwischen 5 und 10 Minuten. Weil auf den entzündeten Bereich Druck ausgeübt wird, verspüren viele Patienten gerade zu Beginn der Stoßwellentherapie leichte Schmerzen. Diese lassen allerdings nach. Bereits nach der ersten Anwendung spüren die Patienten in der Regel eine Verbesserung in der Achillessehne. Meist sind, anders als bei einer Akupunktur, nur drei bis fünf Behandlungen notwendig, um mit einer Stoßwellentherapie eine Achillessehnenentzündung erfolgreich zu therapieren.
Zusätzlich gibt es bei uns im Orthozentrum Bergstrasse noch die Möglichkeit einer Behandlung mit aufbereitetem Eigenblut, einer sogenannten ACP-Behandlung (Autolog conditioniertes Plasma). Dabei wird Blut aus der Vene entnommen, dann aufbereitet und an die Achillessehne gespritzt. Hierdurch wird das geschädigte Gewebe durch die Freisetzung von Wachstumsfaktoren aus den injizierten Blutplättchen in der Regeneration unterstützt.
Prävention - Wie lässt sich eine
Achillessehnenentzündung vorbeugen?
Um eine Entzündung der Achillessehne zu vermeiden, ist es wichtig, die Achillessehne regelmäßig zu entlasten. Sportler sollten vor dem Sport ihre Muskulatur mit Dehnübungen aufwärmen und lockern. Wer viel zu Fuß unterwegs ist, der sollte ein bequemes Paar Schuhe haben, bei dem auch die Ferse leicht gepolstert wird. Alternativ kann ein Arzt auch Einlagen mit Fersenpolsterung verschreiben. Frauen sollten bei hochhackigen Schuhen darauf achten, dass sie sich regelmäßige Pausen gönnen. Indem sie zwischendurch die Schuhe ausziehen und mit der Ferse leichte Dehnübungen machen, können sie ihre Achillessehne deutlich entlasten und das Risiko einer Entzündung verringern.
Nach der Ausheilung einer Achillessehnenentzündung veranlasst ein Orthopäde meistens noch eine Laufanalyse. Damit soll überprüft werden, ob sich das Gangbild und die Fußstellung beim Patienten verbessert haben. Zeigt die Laufanalyse, dass noch Beschwerden wie zum Beispiel ein Überbelastung des Vorfußes vorliegt, kann der Arzt Einlagen verschreiben, die die Fußstellung des Patienten korrigieren und Druck vermindern.
Unsere Experten
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Dr. med. Mehmet Rüzgar
Dr. med. Stefan Gouder
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