Beinlängendifferenzen
Was sind Beinlängendifferenzen?
Wodurch kann eine Beinlängendifferenz entstehen?
Funktionelle Beinlängendifferenzen können durch Kontrakturen in Hüften bzw. Knien oder durch Fehlbildungen, z.B. Spitzfuß, hervorgerufen werden. Anatomische Beinlängendifferenzen können folgende Ursachen haben:
- Angeborene Ursachen, z.B. Fußdeformitäten, Hüft- bzw. Beinfehlstellungen oder Wachstumsstörungen
- Entzündung des Knochenmarks durch Infektion, z.B. Osteomyelitis, Coxitis
- Lähmungen, z.B. Polio, Zerebralparese
- Operationen, z.B. am Hüftgelenk
- Trauma, z.B. infolge eines Knochenbruchs
Welche Beschwerden können Beinlängendifferenzen verursachen?
Beinlängendifferenzen können sich in folgenden Symptomen äußern:
- Unterschiedlicher Abrieb an den Schuhsohlen
- Schmerzen beim Stehen oder Laufen
- Kopf-, Nacken- oder Kieferschmerzen
- Seitliche Neigung des Kopfes
- Becken- oder Schulterschiefstand
- Hinken
- Auf den Zehenspitzen gehen
Wie werden Beinlängendifferenzen diagnostiziert?
Im Rahmen einer körperlichen Untersuchung können bei der Überprüfung des Haltungsapparates Asymmetrien festgestellt werden, die auf eine Beinlängendifferenz hinweisen können. Bei Verdacht können manuelle oder radiologische Messungen der unteren Extremitäten im Liegen, Stehen und Sitzen Längendifferenzen darstellen.
Eine der zuverlässigsten Diagnosemethoden ist die Laufanalyse.
Eine Lauf- bzw. Gangbildanalyse kann bereits geringe Beinlängendifferenzen aufzeigen und diese schon frühzeitig bestimmen. Dadurch können Beschwerden wie z.B. eine Seitwärtskrümmung der Wirbelsäule (Skoliose) vorgebeugt werden.
Der Patient begibt sich bei der Ganganalyse auf ein Laufband, welches mit Drucksensoren ausgestattet ist. Während er darauf geht oder läuft, können Körperschwerpunktverlauf, Gelenkstellungen und Schrittlängendifferenzen ermittelt werden.
Zusätzlich steht eine 4D-Wirbelsäulenvermessung zur Verfügung. Hier können die Auswirkungen der Beinlängendifferenz auf die Wirbelsäule sicher beurteilt werden.
Im Orthozentrum Bergstraße setzen wir diese Verfahren entweder isoliert oder bei Bedarf auch kombiniert ein, um die Ursache der Beschwerden schnell und sicher diagnostizieren zu können.
Wie können Beinlängendifferenzen therapiert werden?
Wenn die Beinlängendifferenz gering ist, d.h. weniger als einen Zentimeter beträgt, und keine Beschwerden verursacht, dann ist nicht zwingend eine Behandlung notwendig. Bei Beinlängendifferenzen zwischen einem und zwei Zentimetern muss die Notwendigkeit einer Therapie unter Berücksichtigung der Anamnese, des Alters und des Ausmaßes der Beschwerden des Patienten geprüft werden. Beinlängendifferenzen von über zwei Zentimetern bedürfen in der Regel einer Behandlung.
Folgende Therapiemöglichkeiten kommen infrage:
- Physiotherapeutische Maßnahmen
- Orthopädische Einlagen
- Absatzerhöhungen
- Orthopädische Maßschuhe mit individuellen Erhöhungen
- Orthesen bzw. Prothesen
- Chirurgischer Eingriff
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Dr. med. Stefan Gouder
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