Patellasehnenentzündung
Was ist die Patellasehne?
Die Patellasehne (Ligamentum patellae) ist ein Band, das aus Bindegewebe besteht. Sie verbindet vom Oberschenkel ausgehend die Kniescheibe (Patella) mit dem Schienbein. Eine gesunde Patellasehne ist etwa fünf Millimeter dick, zwei bis drei Zentimeter breit und circa fünf bis sechs Zentimeter lang.
Ihre außerordentliche Strapazierfähigkeit sorgt dafür, dass der Mensch sein Knie beugen bzw. strecken kann und hält starke Belastungen mit dem bis zu Siebenfachen des Körpergewichts aus. Bei übermäßiger Beanspruchung, Fehlbelastung oder Überlastung, können Reizungen und Entzündungen entstehen. Schmerzen unterhalb der Kniescheibe können auf eine akute Patellasehnenentzündung hinweisen. Wird diese nicht zeitnah genug behandelt, kann es zu einem chronischen Zustand der Erkrankung kommen.
Welche Ursachen hat die Patellasehnenentzündung?
Die häufigsten Ursachen einer Patellasehnenentzündung
- Überlastungen und Fehlbelastungen bei sportlichen Betätigungen, wie Joggen und Radfahren, zählen zu den häufigsten Gründen für Patellasehnenentzündungen, insbesondere wenn die Beine starken Belastungen ohne ausreichende Aufwärmphase oder Pausen ausgesetzt werden.
- (Gewaltsames) Springen und anschließendes Landen, ruckartige Stopp- und Drehbewegungen, z.B. bei Sportarten wie Volleyball, Handball, Tennis, Rudern usw., sowie beim Bergablaufen, können ebenfalls zu Fehlbelastungen und Überlastungen führen.
- Ungeeignetes Schuhwerk beim Laufen, Joggen oder Wandern
- Körperliche Arbeit, vor allem bei beruflichen, vorwiegend knienden Tätigkeiten, wie Fliesenlegen, Gärtnern oder Putzen, kann die Patellasehne überreizen.
- Fehlstellungen und Fehlhaltungen, etwa aufgrund von muskulären Disbalancen, können dazu führen, dass die Kniescheibe fehlerhafte Positionen einnimmt. Dadurch kann an der Patellasehne eine Überreizung bzw. eine Entzündung entstehen.
- Einnahme von Medikamenten, wie etwa Antibiotika aus der Gruppe der Fluorchinolone, können ebenfalls Sehnenschäden verursachen.
- Erkrankungen des Knies, wie z.B. Kniehochstand oder tief sitzende Kniescheibe, Morbus Osgood-Schlatter (Rugby-Knie) oder eine Knochennekrose im Bereich der Patellasehne können eine Patellasehnenentzündung begünstigen.
- Durch Osteoporose oder Arthrose kann die Patellasehne geschwächt werden oder auch eine muskuläre Disposition entstehen, die zu einer Entzündung der Patellasehne führen kann.
- Sonstige Ursachen, wie eine verkürzte Beinmuskulatur, angeborene Bandschwäche und Achsenfehler am Bein oder Beinlängendifferenzen können ebenfalls verantwortlich für eine Patellasehnenentzündung sein.
Welche Symptome treten bei einer Patellasehnenentzündung auf?
Weitere Symptome einer Patellasehnenentzündung
- Schwellungen
- Rötungen
- Überwärmung
- Empfindlichkeit bei Druck oder Berührung
- Knackende oder knirschende Geräusche am Knie können auf ein Patellasehnenspitzensyndrom hinweisen
Wie wird eine Patellasehnenentzündung diagnostiziert?
Der Arzt fragt im Gespräch die Krankheitsgeschichte des Patienten ab. Außerdem kann er durch Patientenangaben zu beruflichen und sportlichen Tätigkeiten bereits einen Verdacht auf eine Patellasehnenentzündung feststellen und Rückschlüsse auf mögliche Ursachen dafür schließen. Die körperliche Untersuchung erfolgt an beiden Beinen. Dabei überprüft der Arzt die Knie auf Schwellungen und Rötungen.
Weiterhin kann durch Abtasten und Druck auf den Bereich unterhalb der Kniescheibe sowie durch Strecken des Unterschenkels gegen einen Widerstand festgestellt werden, ob der Patient dabei Schmerzen empfindet. Dies kann auf eine Reizung der Patellasehne hinweisen oder auch ein Anzeichen für ein Patellasehnenspitzensyndrom sein.
Bildgebende Verfahren, wie die Ultraschalluntersuchung (Sonografie) oder die offene Magnetresonanztomografie am Knie (MRT), können Veränderungen an der Patellasehne zielgenau darstellen. Um die Ursache konkret zu bestimmen und einen Verdacht auf Fehlstellungen, Fehlhaltungen, Beinlängendifferenzen oder muskuläre Disbalancen bestätigen bzw. ausschließen zu können, ist zudem eine Laufanalyse sinnvoll. Außerdem kann eine Blutentnahme Entzündungen entsprechend aufzeigen.
Im Orthozentrum Bergstraße setzen wir diese Verfahren entweder isoliert oder bei Bedarf auch kombiniert ein, um die Ursache der Beschwerden schnell und sicher diagnostizieren zu können.
Therapiemöglichkeiten für eine Patellasehnenentzündung
Die Behandlung erfolgt in der Regel konservativ. So kann Schwellungen und Rötungen am Knie durch Kältepackungen entgegengewirkt werden. Weiterhin können schmerzlindernden Mittel und entzündungshemmende Medikamente verabreicht werden. Das betroffene Knie sollte vor Belastungen geschont werden, bis die Entzündung abgeklungen ist, was, je nach Schwere des Entzündungsgrads, mehrere Wochen bis Monate in Anspruch nehmen kann. Physiotherapeutische Übungen und Krankengymnastik zur Dehnung bzw. Stärkung der Muskulatur sowie Bänder unterstützen das Bein beim Wiedererlangen der vollen Belastungsfähigkeit.
Falls eine infektiöse Patellasehnenentzündung festgestellt wurde, kann diese durch Verabreichen von Antibiotika behandelt werden. Weiterhin können orthopädische Bandagen zum Einsatz kommen, um das Knie zu stützen und zu entlasten.
Bewährte Behandlungsmethode: Die Stoßwellentherapie
Prävention - Wie lässt sich eine Patellasehnenentzündung vermeiden?
- Vor jeder sportlichen Betätigung ausreichend Aufwärmen.
- Genügend Ruhepausen zwischen Belastungen gönnen und Dehnen nicht vergessen.
- Knieschoner, Bandagen oder Kinesiotapes tragen, damit Knie und Patellasehne bei knienden körperlichen Tätigkeiten entlastet und gestützt werden können.
- Stets angemessenes Schuhwerk tragen, z.B. beim Sport, Wandern, Bergsteigen usw.
- Verletzungen am Knie umgehend behandeln, um Infektionen zu vermeiden.
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